M: Gestern hab ich mal interessehalber im Internet meinen ökologischen Fußabdruck berechnet. Das Ergebnis, das in etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht: „Würde die ganze Weltbevölkerung auf so großem Fuß leben, bräuchten wir 2,92 Planeten!“
Wirklich schockiert hat mich das nicht, aber schon zum Grübeln gebracht, denn ich halte mich nicht für ein Umweltschwein. Okay, die Wohnfläche, die ich beanspruche, ist statistisch zu groß – der WWF empfiehlt mir einen Untermieter! – , ich habe ein Auto, wenn auch ein kleines, aber mit Benzinantrieb, ich habe es gerne warm und hell in der Wohnung und ich verreise gerne; vor Corona habe ich im Durchschnitt alle 1-2 Jahre eine längere und mindestens eine kürzere Flugreise unternommen; hier rät der WWF dazu, Urlaub in Deutschland oder dem benachbarten Ausland zu machen, die Anreise nach Möglichkeit per Bahn. Hm. Würde ich diesen Ratschlägen folgen, wäre die nächste USA-Reise, von der ich schon seit Monaten träume, schon mal gestrichen. Und der London-Trip, den ich schon letztes Jahr machen wollte und den ich hoffentlich im Herbst nachholen kann, müsste per Bahn stattfinden, was sicher geht, wenn auch nicht ganz ohne Komplikationen. Verzicht oder schlechtes Gewissen, das ist also die Frage.
Natürlich wurde ich in dem Test auch zu meinem Verhalten in punkto Abfall befragt, und da musste ich zugeben: Ich habe eindeutig zu viel Plastikmüll! Die große Tüte an der Küchentür, in der sämtliche Verpackungen landen, bevor sie zum Container getragen werden, füllt sich fast wöchentlich bis obenhin, obwohl ich beim Einkauf darauf achte, so viel wie möglich offen bzw. lose zu kaufen. Funktioniert gut bei Obst und Gemüse, weniger bei Putz- und Kosmetikartikeln, bei Milch, Joghurt und Grundnahrungsmitteln wie Reis, Nudeln, Haferflocken etc. Wobei es, zumindest in Großstädten, mittlerweile Läden gibt, die unverpackte Lebensmittel verkaufen; dafür aber müsste ich einmal quer durch die Stadt, natürlich mit den entsprechenden Behältern, die ich mir dort füllen lassen würde, und selbstverständlich nicht mit dem Auto, sonst wäre ja der ganze Effekt schon wieder futsch. Ein ziemlicher Aufwand an Zeit und Energie, der vermutlich in keinem Verhältnis steht zum „großen Ganzen“, zum grundsätzlichen Problem. Oder rede ich mich da nur raus, um meine Faulheit zu vertuschen?
A: Als wir noch auf dem Lande lebten, hatten wir eine sehr große gelbe, eine ebenso große braune Tonne für Gartenabfälle und eine kleine graue Tonne für den Restmüll. Die gelbe Tonne für Verpackungsmüll war immer am schnellsten voll, die braune saisonbedingt bis zum Anschlag oder halb gefüllt und mit dem Volumen des Restmülls haben wir uns so grade über die Woche gebracht mit unserem Vier-Personen-Haushalt plus Hund. Von meinen Eltern hatte ich noch gelernt, alle Verpackungen auszuspülen, damit sie direkt wiederverwertet werden konnten, was sich im Nachhinein als völliger Humbug herausgestellt hat, aber ein blitzsauberes Gewissen machte.
Hier in München gibt es – sehr zu meiner anfänglichen Empörung – gar keine gelbe Tonne. Man muss also – wie du – irgendwo in der Küche oder unten in der Speis einen Sack füllen, den man dann, zusammen mit dem Altglas, zum Container bringt. Wenn man an der Wertstoffinsel ankommt, sind die Container bei uns ums Eck meist so voll, dass ich den Verpackungsmüll entweder reinstopfen muss oder unverrichteter Dinge wieder mitnehmen muss, was mich jedes Mal furchtbar aufregt, auch wenn es vermutlich bedeutet, dass die Anwohner das Verpackungs-Entsorgungs-Angebot offensichtlich annehmen. Ganz im Gegensatz zu einem sehr engen Familienmitglied in unserer Mitte, das sich in der Vergangenheit regelmäßig mit meinem, Zeit seines Lebens politisch, sozial und ökologisch engagierten Lehrervater angelegt hat, der die gelbe Tonne jahrelang für einen großen Umweltbeitrag-Segen hielt, was die Gegenseite vehement abstritt mit dem Argument, dass sich am Ende sowieso wieder alles auf einem riesigen gemeinsamen Müllberg wiederfindet.
Die Standpunkte waren unvereinbar, bis zu einem Artikel in einer Münchner Tageszeitung, in der der gelbe Sack von einem Mann, der 30 Jahre für den Abfallwirtschaftsbetrieb München gearbeitet hat, als Beruhigungspille und Symbol der Wegwerfgesellschaft deklariert wird. Die Gründe, die er nennt, sind vielfältig, unter anderem kann man wohl einen großen Teil der Kunststoffe gar nicht recyceln, weil sie – im Gegensatz zu Glas, Papier und Metall – aus zu vielen Komponenten bestehen. Die Mülltrennung bringt einen also nicht auf den umweltverträglichsten Weg, der – wie du schon beschrieben hast – einzig und allein darin besteht, Plastikmüll schlicht und ergreifend zu vermeiden. Das ist beim Einkauf auf dem Bauernmarkt vergleichsweise einfach, aber im Supermarkt doppelt schwer, vor allem wenn die Tomaten in der Plastikverpackung praller und gesünder aussehen, als die blassen und unscheinbaren im steingrauen Karton!
M: Das in Plastik eingehüllte Obst und Gemüse im Supermarkt ärgert mich auch, manchmal komme ich aber nicht drumherum, es zu kaufen, weil ich es nicht mehr in meinen wunderbaren Laden schaffe, in dem ich alles, lose oder höchstens in eine Papiertüte verpackt, ohne Plastik bekomme. Das Dümmste sind, finde ich, die eingeschweißten Gurken! Die kaufe ich tatsächlich aus Prinzip nicht.
Ich habe neulich von einer Frau gelesen, die systematisch alle in Plastik verpackten Waren noch im Supermarkt auspackt und lose nach Hause trägt; den Müll lässt sie im Laden. Ich werde das jetzt auch mal so machen, denn wenn das mehr Menschen täten, käme vielleicht über diverse Umwege bei der Industrie die Erkenntnis an, dass sie umdenken bzw. um-verpacken muss. Meiner – zugegebenermaßen laienhaften – Meinung nach müsste es mindestens bei der Hälfte von Obst und Gemüse möglich sein, es anders (Papier, Karton) oder am besten gar nicht zu verpacken. Als Gegenargument werden dabei immer Probleme beim Transport aus Spanien, Griechenland, Italien etc. angeführt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür keine Lösung gäbe – sind wir nicht angeblich das Land der Erfinder? Allerdings kostet so eine umweltfreundlichere Verpackung meinen Informationen nach ein paar Cent mehr, die nicht jeder zahlen will – oder kann….
Durch Corona sind die Müllberge ja noch mal erheblich gewachsen, das lässt sich auch ohne die entsprechende Statistik erkennen, wann man durch die Stadt und vor allem die Parks geht: Die (ohnehin vielerorts zu kleinen und seltenen) Tonnen quellen über vor Pizzakartons, Getränkedosen, Styropor- und Plastikverpackungen vom Essen To Go und vor allem von Kaffeebechern. An den Bergen letzterer bin ich mitschuldig, obwohl ich einen gut verschließbaren Alu-Becher besitze, den ich nur vor jedem Gang mitnehmen müsste, um ihn mir bei Bedarf füllen zu lassen. Ich nehme mir auch immer wieder vor, ihn einzustecken, vergesse es aber konstant. Und hole mir dann eben doch wieder einen Cappuccino im Plastikbecher…
A: Zu den Coffee-to-go-Trinkern im Wegwerfbecher gehöre ich leider auch hin und wieder. Und versuche diese Umweltsünde an zwei Tagen in der Woche wieder gut zu machen, wenn ich zu meinen Early-Bird-Stunden am frühen Morgen meinen leider scheußlich lindgrünfarbenen Recup-Pfandbecher befülle und festgekeilt zwischen Rucksack und Regen-Zweit-Jacke in meinem Fahrradkorb transportiere. Den Kaffee habe ich vorher durch eine braune ungebleichte Filtertüte eigenhändig mit Wasser aus dem Kocher durchlaufen lassen. Meine Mutter macht das bis heute so: Vier gestrichene Kaffeehütchen im Filter 2 ½ Mal aufgießen ergibt eine Thermoskanne voll herrlich duftendem Kaffee.
Eine Kaffeemaschine hatten wir nie, wohl aber eine dieser hippen, aber klimakillenden Kapselmaschinen mit integriertem Milchaufschäumer. Eine Anschaffung noch auf dem Lande, auch irgendwie als Erinnerung für uns und unsere Gäste, dass wir ja immer noch großstädtisch dachten, obwohl wir längst Landeier waren.
Irgendwann hab ich dann kapiert, dass Umweltschutz nicht automatisch mit dem Leben auf dem Lande verknüpft ist. Die uns umgebenden Felder wurden von einem ausgesprochen sturen und übellaunigen Bauern am Ende des Winters mit Zeugs gedüngt, dass es zu Schleuderpreisen oder gar umsonst – meist nebenan aus Holland gab. Der Putenmist quoll nicht selten aus den vollends übersättigten Feldern auf die asphaltierte Straße und stank zwei Meilen gegen den Wind. Gespritzt wurde bei besagtem Großgrundbesitzer auch auf Teufel komm raus, sodass die Felder wie gemalt aussahen. Nur die Wildschweine trieben ab und zu ihr Unwesen darin und zerstörten die üppige Gleichmäßigkeit, was mir jedes Mal Genugtuung ob der Unordnung verschaffte, wenn ich mit unserem Hund Rowohlt unterwegs war, der dann die Fährte der Wildschweine aufnahm.
Bei unserem Schwabinger Stadt-Biobäcker gleich ums Eck zweifle ich hingegen keinen Augenblick an seiner Öko-Mission und Authentizität. Die Chefs und Oberchefs dort zwingen uns seit Jahren mit ihrer penetranten Gelassenheit dazu, eine geduldige Warte-Kultur zu etablieren (die uns immer noch in den Wahnsinn treibt!), zudem gibt es strafende Blicke, wenn man keine eigenen Taschen – auch schon für Semmeln – mitbringt. Selbst das Mehl wird mit der üblichen Ich-Lass-Dich-Gern-Warten-Zeremonie in der Hinterstube in ököbraune Kraft-Papier-Tüten abgefüllt. Man sollte aber – beim Kauf von abgepackten Lebensmitteln wie Marmelade, Porridge etc. – immer mal auf das Haltbarkeitsdatum achten. Da ist er gern mal drüber, der Bioladen. Auch gern ein bisschen mehr.
M: Deinen Biobäcker werde ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren – das offene Mehl aber definitiv nicht kaufen, ich habe da gewisse Erfahrungen: Als ich vor Urzeiten in Haidhausen wohnte, gab es um die Ecke einen Bioladen von der Sorte „Erste Stunde“ (muffig, dunkel, nicht gut riechend, Lichtjahre entfernt von den heutigen schicken Bio-Supermärkten); das war zu der Zeit, als die Grünen noch im Bundestag strickten und Joschka Fischer bei der Vereidigung Turnschuhe trug. Ich hatte damals eine (es gab später noch mehr davon) Vollwert-Phase und kaufte dort offenen Weizen und ungeschälten Reis. Als ich letzteren zwei Tage später kochen wollte, flatterten mir beim Öffnen der braunen Papiertüte zwei Motten entgegen. Die Untersuchung des Weizens ergab den gleichen Befund. „Alles bio“, hätte der Ladenbesitzer (Pferdeschwanz, Pumphose, dicke Socken in Sandalen) vermutlich gesagt. Ich bin normalerweise nicht so empfindlich, aber Motten (oder sonstiges Getier) in Lebensmitteln finde ich fies, zumal man die Viecher nur schwer zu fassen bekommt und sie meist wochenlang zu Gast hat. Ich habe damals sofort alles Getreide in große Glasbehälter gefüllt. Und den Bioladen fortan nicht mehr betreten.
Ein paar Jahre später habe ich dann wieder einen Versuch gewagt und offenes Mehl gekauft, diesmal in einem Freiburger Bioladen mit ausgesucht unfreundlichem Personal und horrenden Preisen. Du weißt schon, was jetzt kommt, oder? Genau.
Seither kaufe ich Reis, Mehl und sonstiges Getreide nur noch abgepackt. Und bin seit langem mottenfrei.
A: Unser geschätzter Bioladen hat auch diese leicht schmuddlige Patina, die die zahlreichen Kunden nicht davon abhält, sich am Samstagvormittag in eine ewig lange Schlange einzureihen, um dann mit den besten Münchner Laugensemmeln (die Brezn sind nur so lala) das kleine Geschäft wieder zu verlassen. Auch die Schokocroissants sind unwiderstehlich und viel schokoladiger (nicht süßer!) als all die vielen anderen, die ich schon zwischen den Fingern und dann ganz schnell zwischen meinen Lippen gehabt habe. Die Backwaren kommen auf rabenschwarzen Blechen frisch aus dem Ofen und es ist längst nicht immer alles da, weil der Bäckermeister seine ganz persönliche Back-Reihenfolge hat, die keiner versteht. Die Laugensemmeln sind wochentags in der Regel erst gegen 9.00 fertig. Um 9.00 Uhr! Werktags! Da haben doch alle längst gefrühstückt! Interessiert ihn offensichtlich nicht, obwohl sicher seit Jahren mit Engelszungen auf das Personal eingeredet wird. Es bleibt dabei. Und das ist gut so.
Weil man eben nicht alles und das auch noch zu jeder Zeit haben kann. Das macht es besonders und lässt mich mit einem breiten Siegerlächeln nach Hause kommen, wenn ich mal ausnahmsweise vor 9.00 Uhr eine Laugensemmel ergattert habe. Auch wenn es nur vier Minuten vor neun war…
Ich vermute, dass in dem generellen Überangebot von allem auch ein Grundproblem liegt. Beim Discounter fallen zuverlässig und auf Knopfdruck identisch aussehende Laugenzöpferl aus dem Backautomaten und langweilen mich eigentlich schon beim Einpacken in die Papiertüte, die an einer Seite ein Fenster aus Plastik hat. Ich verstehe ja irgendwie, dass die Kassierer*in das benötigt, um zu sehen, was sie in die Kasse tippt, aber es ärgert mich trotzdem. Genauso wie diese Plastikhandschuhe, die man zum Rausnehmen überstreifen soll. Für eine Semmel! Und dann ab in den Müll damit.
M: Das ist echt schwachsinnig, zumal man zum Herausnehmen der Backwaren ja auch eine Zange nehmen könnte, mit deren Hilfe man die Semmeln oder Brezen in die Tüte befördern könnte. Aber wahrscheinlich ist das momentan nicht erlaubt, da unhygienisch, weil man natürlich die Zangen-Griffe benutzen muss. Und sich dabei mit den Viren von den Vorgängern anstecken könnte! Was allerdings auch für z.B. die Einkaufswagen gilt, deren Griffe ja nicht nach jedem Kunden desinfiziert werden. Ach, es ist schrecklich kompliziert in diesen Zeiten… und manches so sinnlos….
Vorgestern hatte ich übrigens eine Begegnung mit überflüssigem Plastik: Zu meiner großen Begeisterung bekam ich nämlich von meinem Verlag ein Paket mit Neuerscheinungen geschickt, das ich natürlich sofort auspacken musste. Ein Exemplar hat mich besonders interessiert, und obwohl ich eigentlich gar keine Zeit zum Lesen hatte, wollte ich schon mal einen Blick reinwerfen, vorfreude-technisch sozusagen. Nun sind ja neue Hardcover seit langem in dünne Plastikhüllen eingeschweißt, die sich normalerweise leicht öffnen lassen; die Verpackung dieses einen Buches jedoch widersetzte sich hartnäckig meinen ungeduldigen Fingern. Ich nahm also eine Schere zu Hilfe. Bei dem – zugegebenermaßen etwas rabiaten – Bemühen, ein Loch ins Plastik zu schneiden, bin ich prompt abgerutscht und habe mir eine kleine Verletzung am Handrücken zugefügt. Okay, selber schuld, geb ich zu. Aber wieso kann man Bücher nicht ohne Plastikfolie verschicken bzw. verkaufen, oder wenigstens die Folierung durch transparentes Papier ersetzen? Eine Nachfrage beim Buchhändler meines Vertrauens ergab allerdings: Die meisten Kunden kaufen lieber eingeschweißte Bücher, vor allem dann, wenn sie sie verschenken wollen. Weil ja ansonsten schon jemand das gute Stück in den Händen gehabt haben könnte, es also nicht mehr jungfräulich-neu ist.
A: Herrje, das wird ja immer schlimmer mit diesen Wünschen nach Sterilem, Aalglattem, Konserviertem. Und wenn Bücher eingeschweißt sind, kann man doch gar nichts Persönliches reinschreiben, bevor man sie verschenkt! Oder ist das komplett out? Ich verschenke Bücher eigentlich nie ohne persönliche Widmung, weil das doch das Einzige ist, was dieses eine Buch von allen anderen Exemplaren unterscheidet, oder? In Antiquariaten schaue ich auch gern, ob auf den ersten zwei Seiten irgendwas Persönliches und ein Datum steht und stelle mir dann vor, wer die Zeilen wohl verfasst hat, wenn es denn welche gibt. Finde ich viel spannender, als eine Folierung aufzuschneiden und auf gähnend leere Seiten zu starren.
Unser Austausch hat bei mir auch schon erste Auswirkungen. Ich habe mir so schlicht-schöne Aufbewahrungs-Gläser- & Schalen mit Silikondeckel gekauft für alles, was so übrigbleibt und was ich sonst mit Frischhaltefolie im Kühlschrank abgedeckt habe. Das ist ein großer Schritt für mich, weil ich diese auf hip und kunterbunt gemachten Vorrats- & Brotzeitbehälter aus Plastik immer boykottiert habe. Schon als Schulkind fand ich die gruselig, manche hatten ja auch noch eine pedantische Unterteilung und an den Kunststoffrändern klebte die verschmierte Butter oder die braune Schokocreme. Meine neuen Glasbehälter begleiten mich nun auch auf meine Ausflüge zu allen Improvisations-Brotzeit-Orten auf Baumstämmen, Felsformationen und Holzstegen in der bayerischen Seen- & Bergwelt. Und in diese Gläser kann man ja auch selbstgemachtes Tiramisu einschichten, Chia-Pudding und Möhrenkuchen, der bei uns im Corona-Jahr in die Top One aufgestiegen ist.
M: Lustig – solche Glasbehälter habe ich mir auch gerade gekauft. Sie sehen wirklich schön und edel aus, haben leider nur einen Nachteil: Sie sind deutlich schwerer als die Plastikdinger, die ich bisher benutzt habe, wenn auch nur zähneknirschend. In meinem Kühlschrank waren sie allerdings nicht willkommen, ich habe sie eigentlich nur verwendet, um (früher) mein vorgekochtes Mittagessen mit ins Büro zu nehmen oder (heute) um meinen Kindern begehrte Reste wie Kuchen, Desserts etc. mit nach Hause zu geben (woher sie übrigens nie, aber wirklich NIE wieder zurückkehren!).
Die Dinger werden sehr schnell unansehnlich, „blind“ und verkratzt, nehmen die Farbe von Lebensmitteln an (besonders gerne von Himbeeren, Tomatensoße, roter Bete etc.) und meistens sind auch die passenden Deckel nicht auffindbar, das ist so ähnlich wie bei Socken. Für die Glasbehälter habe ich jetzt ein extra Fach eingerichtet, damit mir das mit denen nicht passiert.
Zum Thema eingeschweißte Bücher nochmal: Ich war vorhin in meiner Lieblingsbuchhandlung, um für den Geburtstag meiner Tochter einzukaufen, und da sah ich einen kleinen Stapel von Romanen, die in halb durchsichtiges Papier eingeschlagen waren; so waren sie geschützt und man konnte den Titel und den Text auf der Rückseite trotzdem noch gut lesen. Könnte das nicht Schule machen? Oder gibt es bei dieser Verpackungsart auch wieder irgendeinen Nachteil? Irgendwas ist ja immer. Und ich weiß natürlich auch, dass es im Sinne des Umweltschutzes nicht sinnvoll ist, dass ich mich immer noch so sehr gegen das Lesen auf einem E-Reader sträube und auch die Zeitung nicht auf Handy oder Tablet lese, wie meine Kinder das längst tun – das nämlich hat meinen ökologischen Fußabdruck deutlich verschlechtert…